Die Kirchgemeinde Ramsdorf auf dem Dorffest
Zu zweiten Mal präsentierte sich die Dorfkirchengemeinde Ramsdorf am 13 und 14 Mai 2017 auf dem Ramsdorfer Dorffest. Ein kleiner Pavillon lockte mit einem Gewinnspiel, wo geschätzt werden musste wie viele Kaffeebohnen in einem großen Glasgefäß wohl drin sind und einem kniffeligen 3D-Puzzle Besucher an den Stand.
Am Sonntagmorgen eröffnete Kirchvorsteher und Lektor Wolfgang Bönsch mit Kantor Thomas Weber den Tag im Festzelt mit einer erweiterten Andacht.
Unter dem Titel „Kirche interessiert mich nicht die Bohne“ ging Wolfgang Bönsch darauf ein, warum das so ist und was Christen dagegen tun sollten. Warum Christen allerbeste Gründe haben, um mit Menschen, die von Kirche und Glauben keine Ahnung haben, ins Gespräch zu kommen, was man auch gleich draußen beim Kirchenpavillon tun konnte. (Predigttext im Anschluss an die Bilder).
Das Ergebnis des Gewinnspiels: Im Glas waren 54 600 Kaffeebohnen. Am nächsten dran mit ihrer Schätzung waren: 1. Clemens Eckner, Ramsdorf mit 55 000, 2. Maja Flach, Ramsdorf mit 50 825,
3. Heinz Bruckmann, Borna und Mikkeline Pohl, Ramsdorf mit je 50 000.
Die gewonnenen Gutscheine für einen Besuch im Eiskaffee in Lucka werden den Gewinnern in den nächsten Tagen zugesandt.
Predigttext der erweiterten Andacht im Festzelt
Liebe Freunde, liebe Gäste,
draußen vor dem Zelt haben wir einen Stand unserer Kirche aufgebaut.
Da hängen Schilder, wo draufsteht „Kirche interessiert mich nicht die Bohne!“
Dabei steht ein auch ein großes Glas mit sehr vielen Kaffebohnen,wo unsere Besucher am Stand schätzen können, wie viele da drin sind. Als Preis bekommen die drei, die am nächsten an der richtigen Anzahl Kaffebohnen dran sind Gutscheine für einen Besuch im Eiskaffee in Lucka.
Was soll das, wird da so Mancher und Manche denken.
Nun, das machen wir nur aus dem einzigen Grund, dass Leute neugierig werden, an den Stand herantreten und wir mit ihnen in´s Gespräch kommen können.
Über das Wetter oder das Dorffest – Nein, wir wollen ihnen sagen, dass sie das Wichtigste und Beste in ihrem Leben versäumen, wenn sie Kirche nicht die Bohne interessiert.
Wir klagen ja gerne, wenn wir als Christen zusammen sind, dass die Menschen nicht in unsere Gottesdienste und Veranstaltungen kommen.
Und dabei ist das doch gar kein Wunder, denn sie wissen ganz einfach nicht, was sie da versäumen und was am christlichen Glauben denn so Besonderes dran sein soll.
Bei einem Fußballverein, Gesangverein oder Heimatverein wissen alle, was da grundsätzlich so gemacht wird und können so entscheiden, ob sie da vielleicht mal hingehen und mitmachen sollen.
Aber von Kirche wissen sie ganz einfach nicht mal das Nötigste. Wissen oft nicht mal, was im Advent, zu Ostern, Himmelfahrt oder gar zu Pfingsten gefeiert wird. - Und warum? -
Weil man ihnen zu Zeiten der kommunistischen Herrschaft beigebracht hat, dass das Christentum eine Dummheit sei, falsch und völlig unhistorisch ist, ja Opium für das Volk sei, um es dumm und gefügig zu halten.
Und – weil Christen auch gar nicht über ihren Glauben öffentlich sprechen durften, ja große Nachteile in Kauf nehmen mussten, wie z.Bsp. keinen Studienplatz zu bekommen oder keine Anstellung als Führungskader, bloß weil sie halt Christen waren, sich taufen und konfirmieren ließen, sonntags zur Kirche gingen usw.
Und dabei haben wir Christen verlernt frei, selbstbewusst, fröhlich und unbefangen über unseren Glauben mit den Menschen zu reden.
Dabei ist es doch eine unserer Hauptaufgaben, wenn nicht sogar die allerwichtigste Aufgabe genau das zu tun. „Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur“ weist uns Jesus an. Und weil sie das damals getan haben sind wir heute hier zusammen.
Was hindert uns denn eigentlich daran, wir haben doch die beste Botschaft der Welt anzubieten, die frohe Botschaft, das Evangelium.
Freilich müssen wir dabei anders vorgehen wie zu Zeiten unserer Vorväter.
Die Leute kommen einfach nicht mehr in unsere Kirchen. Wozu auch? Heutzutage müssen wir zu den Leuten hingehen, müssen uns Veranstaltungen und Gesprächsformen einfallen lassen, die die Leute interessieren.
„Was bringt mir das?“- Eine der zentralsten Fragen der heutigen Menschen müssen wir beantworten lernen. „Was bringt mir das?“
Und da hat das Christentum doch bitteschön unglaublich viel Gutes für ein gelingendes persönliches Leben und unsere ganze Gesellschaft zu bieten.
Folgende positiven Auswirkungen wurden bei wissenschaftlichen Untersuchungen in der ganzen Welt herausgefunden und dokumentiert.
Christen sind weniger krank und leben im Schnitt länger. Christen müssen sich weniger Sorgen machen, können anderen Menschen vergeben und sind leidensfähiger.
Christen lassen sich seltener scheiden und setzen in der Regel mehr Kinder in die Welt.
Christen mischen sich positiv in die Gesellschaft ein, kümmern sich persönlich mehr um benachteiligte und kranke Menschen und sie spenden und teilen mehr
Christen sind gute Staatsbürger, weit weniger in Gefahr kriminell zu werden, sind meist zuverlässigere Arbeitnehmer und mobben Kollegen und Mitschüler nicht . Christen betrügen weniger bei Steuern und gehen verantwortlicher mit Geld um.
Christen haben das Schulsystem und die Universitäten, die Krankenhäuser und Alteneinrichtungen erfunden. Christen haben das deutsche Grundgesetz maßgeblich gestaltet und haben das Wertefundament der Europäischen Union begründet.
Gegenden und Regionen weltweit in denen viele gläubige Menschen leben und ihren Glauben praktizieren sind auch wirtschaftlich besser gestellt, man kann auch sagen gesegnet und haben eine niedrigere Kriminalitätsrate. Man vergleiche dazu nur mal in Deutschland Baden- Württemberg mit Bremen, oder im Osten Sachsen mit Brandenburg.
Ja, gläubige Christen zählen, wie uns die Bibel sagt als Kinder, Erben und Botschafter Gottes, des Schöpfers und Herrschers des Universums zur gestaltenden Elite der Welt.
Sollten wir Christen da nicht stolz drauf sein und Nichtchristen nicht höchstes Interesse zeigen und neugierig sein, an was das denn alles wohl liegt?
Da müsste doch eigentlich die ganze Gesellschaft und Politik laut fordern: Lasst uns alle Christen sein!
Abgesehen von diesen positiven Auswirkungen auf Menschen und Gesellschaft haben die Christen ja noch einen ganz besonders tollen Trumpf in der Hand und das für alle Ewigkeit
Auf was dürfen gläubige Christen sich nämlich todsicher freuen, wenn Ihr Leben im Grab ein Ende findet.
Gräber sind nicht das Ende eines Menschen. Gräber sind Türen in ein neues Leben.
Jesus Christus der Begründer des Christentums und Herr der Christen spricht:
„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben!“
Und das ihr Lieben, ist die entscheidende und wichtigste Botschaft von Ostern für die ganze Welt!
Aber was erwartet uns denn da eigentlich, nach unserem Tod?
Dazu kann man einiges erfahren, wenn man die Bibel, die Grundlage des Glaubens von vorn bis hinten nach entsprechenden Aussagen durchforstet.
Von Paulus wissen wir z.Bsp. dass wir einen neuen „unkaputtbaren“ Körper haben werden. Er schreibt im Brief an die Korinther, Kap.14, Verse 42 bis 44:
„So auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich.
Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Armseligkeit und wird auferstehen in Kraft. Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib.“
Der auferstandene Jesus selbst ist seinen Jüngern nach seinem Tod am Kreuz schon und mehrmals in solch einem Körper erschienen. Er ließ sich extra von seinem Ungläubigen Jünger Thomas anfassen und aß sogar einen Fisch mit Ihnen.
Dabei sagte er ihnen in Lukas 24 Verse 38 und 39: „Was seid ihr so erschrocken, und warum kommen solche Gedanken in euer Herz?
Seht meine Hände und meine Füße, ich bin's selber. Fasst mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe.“
Und was passiert denn mit einem Fisch, wenn er gegessen wurde? Irgendwann muss der ja wieder raus. Und wohin dann? Gibt es da Toiletten und wer stellt die her und reinigt sie, usw. usw.?
Jesus sagte seinen Jüngern auch, dass er Wohnungen für sie vorbreiten würde. Da glaube ich nicht, dass das irgendwelche hehren Wolkengebilde, sondern dass das richtige Wohnungen zum wunderschön drin leben und mit allem drum und dran sein werden.
Wir lesen in der Bibel auch vom Hochzeitsmahl des Lammes. Also ich freue mich schon darauf, was es da wohl Vorzügliches zu essen und zu trinken geben wird. Und es wird da sicher auch Stühle, Tische, Tischtücher, Besteck, Tischdekoration, tolle Blumenbuqets usw. geben. Und wer machte die, wer kocht und wer macht den Abwasch?
Das neue Jerusalem ist ja in der Offenbarung detailliert beschrieben und die Materialien, aus der sie besteht sind dieselben, wie wir sie auch heute kennen. Wie wir auch heute Steine, Edelsteine, Tore, Grundmauern usw. in Städten und Häusern haben.
Interessant ist auch der Satz in Kapitel 21, Vers 24: „Und die Völker werden wandeln in ihrem Licht; und die Könige auf Erden werden ihre Herrlichkeit in sie bringen.“
Also gibt es Völker und Könige und Könige brauchen Minister, Regierungs- und sonstiges Personal. Die „Herrlichkeit“ werden wohl Kunstwerke aller Art sein, also muss es Künstler und Kunsthandwerker geben.
Weiter glaube ich nicht, dass die Könige diese zu Fuß oder mit Eselskarren in die Stadt „bringen“ werden, sondern es wird sicher eine ausgefeilte und hochmoderne, absolut umweltfreundliche Logistik und entsprechende Transportmittel geben.
Sicher wird es da auch Ingenieure, Erfinder, Künstler, Lehrer, Musiker, Bauarbeiter, Journalisten usw. usw. geben. Denn warum sollte Gott, der diese tollen Gaben dazu ja selbst in uns verankert hat, diese plötzlich nicht mehr schätzen?
Als Gott die Welt und den Menschen schuf beauftragte er Adam seine Welt, die er selbst als „sehr gut“ bezeichnete, zu beherrschen und zu bewahren. Ich denke, dass wir das dann auf der neuen Erde nun endlich richtig und voll in seinem Sinne machen werden.
Sogar regieren sollen wir eines Tages mit IHM.
Also nix mit auf Wolke 7 , wie Alois der Bayer immerzu die Klampfe zupfen und dauernd nur Halleluja rufen.
Nun gut, jeder kann ja selber mal nachforschen und den Faden weiterspinnen. Ich jedenfalls freue mich auf die neue Erde und den neuen Himmel und glaube, dass ein jeder von uns seine ihm von Gott gegebenen Gaben endlich zur vollen und reichen Blüte entfalten und ganz praktisch zur Ehre Gottes einsetzen darf.
Dabei werden wir auch Freunde, einige unserer Vorfahren und Menschen aus der Bibel treffen, miteinander reden, diskutieren und feiern, Gott preisen und loben, die neue Welt bereisen, staunen und genießen, Gottes Gedanken, Wunder und Schöpfung erforschen, tolle neue Sachen erfinden usw. usw. usw.
Und das wird garantiert, auch in Ewigkeit nicht langweilig sein.
Ich freue mich auch jetzt schon darauf meine Oma Klara in die Arme zu schließen, die immer für uns Kinder gebetet hat und deren Gebete mich schließlich endlich im 41sten Lebensjahr doch noch erwischt haben und deswegen ich heute hier stehe.
Ausnahmslos jeder Mensch kann das alles und noch mehr selber erleben, wenn, ja wenn er Gottes Liebesangebot aus freien Stücken annimmt.
Ist das alles nicht supertoll? – Sollten wir das nicht alles fröhlich anderen Menschen, die von all dem keine Ahnung haben und die deshalb nicht die Bohne interessiert sind weitersagen?
Das können wir heute ja tun, darüber können wir reden, ganz konkret, draußen auf unserem Stand.
Amen