Die Lutherkirche in Breitingen

 

Aus der Zeit vor 1600 ist nichts über die Lutherkirche Breitingen zu erfahren.

Der Altarplatz und zwei Drittel des Turms sind jedenfalls uralt, so die Meinung des Breitinger Pfarrers J. Armin Börner in der neuen sächsischen Kirchengalerie vom

20. März 1900.

Mit Sicherheit gehen die Ursprünge bis in die romanische Zeit zurück. Drei kleine Kreuze über einen der äußeren Fenster erzählen, dass sie wohl zunächst als Wehrkirche entstand.

Über die sicher wechselvolle Geschichte bis Ende des 17. Jahrhunderts ist wenig bekannt. Von einem Besuch Luthers in Breitingen wird berichtet, aber das ist auch schon alles.

 

Im Jahr 1699 wurde die Kirche zu Breitingen bedeutend verlängert und im Inneren ausgeschmückt.

Sie erhielt ein barockes Kirchenschiff und einen größeren Turm.

 

1738 wurde an Stelle der alterschwach gewordenen Orgel eine neue mit 14 klingenden Stimmen beschafft – Urban Kreutzbach – gehört heute zu den großen Kostbarkeiten unserer Kirche.

1753 gab es einen Brand der Schulwohnung die unmittelbar danebenstehend ist, die Säulen des Turmes begannen zu brennen, durch die Einwohner des Ortes konnte das Gotteshaus gerettet werden.

 

1865 erhielt die Kirche eine neue große Glocke nachdem die Glocke von 1727 einen Sprung hatte.
Inschriften der Glocken: Große Glocke: Die Guten wecke, die Bösen schrecke, die zweite: Erbau und eine des Herrn Gemeine die dritte (kleine) Glocke: Sprich Gottes Ruht den Toten zu

 

Eine völlige Erneuerung erfuhr die Kirche 1880. So wurde zum Beispiel der Fußboden erhöht und an die Stelle der Ziegelsteine kamen Wesersandsteinplatten sowie neue Emporen und neue Frauenstühle.

 

Die Kanzel, die sich über dem Altar befand, kam an die rechte Seite des Altars unter den äußeren Triumphbogen.

 

1899 putzte man zur Erinnerung daran, dass sie vor 200 Jahren restauriert worden war, das Äußere der Kirche neu ab und strich es an.

 

Bis ca. 1855 befand sich an der Kirche der Friedhof. Die Parochie Breitingen erhielt dann aber einen Gottesacker außerhalb des Dorfes und so wurde der Kirchhof mit Obstbäumen bepflanzt und diente nicht mehr als Begräbnisort.

 

In den 60 iger Jahren wurde der Innenraum umgestaltet, die reiche Bemalung, Buntglasfenster und eine Empore mussten einem weißen Anstrich und einer insgesamt wesentlich helleren Gestaltung weichen.
Nur an einigen Stellen sind die ursprünglichen Farben und Gestaltungsweisen erhalten geblieben, so z.B. an der Decke im Chorraum und am Eingang zum ehemaligen Archiv.

 

Schmuckstück der Kirche wurde das Auferstehungskreuz der Thüringer Künstlerin Elisabeth Namacher.

 

In den 70 iger und 80 iger Jahren wurde die Loge der Rittergutsbesitzer zugemauert und der ursprüngliche Zugang von außen abgerissen. Ebenso wurde ein Anbau, der hinter der Kanzel erreichbar war entfernt.

Die Kirche und der Turm im Aussenbereich wurden saniert. Sie erhielt ihre weit sichtbare gelbe Farbe.

Die Turmuhr war in einem so schlechten Zustand, dass sie entfernt werden musste.